Es reicht. Ich will nicht mehr zum Zahnarzt!

Vor etwa einem Jahr habe ich mich überwunden und bin zum Zahnarzt gegangen bzw. "gegangen worden" weil ich arg überredet wurde. Es war nach all den Jahren natürlich viel was gemacht werden musste, Füllungen, Wurzelreste ziehen, eine Wurzelbehandlung wurde mit Röntgen diagnostiziert.
Ich weiss gar nicht woher ich den Mut nahm, aber ich bin hin und hab so einige Termine für Füllungen hinter mich gebracht. Die Ärzte sind nett, die Praxis wird gut bewertet im Internet, nicht jede Behandlung war schmerzfrei, aber ich habs durchgezogen. Jedoch schmerzte der Zahn, der direkt als erstes eine Füllung erhielt, immer wieder mal und als er einmal richtig schlimm war lies ich ihn noch mal angucken und es wurde festgestellt, das bei der ersten Behandlung an diesen Zahn damals ein Loch übersehen wurde. Er bekam eine neue Füllung, leider gingen die Schmerzen nicht komplett weg und einen Monat später war ich als Schmerzpatient in der Praxis. Diesmal wurde noch ein Röntgenbild gemacht und festgestellt dass die Wurzel entzündet ist. Auf dem Röntgenbild das 8 Monate vorher erstellt wurde war noch nichts davon zu sehen.
Also wurde mit einer Wurzelbehandlung begonnen und damit ging mein Leidensweg immer weiter. Noch vor dem zweiten ausgemachten Termin war ich wegen der Schmerzen noch mal in der Praxis und alles wurde noch mal durchgespült.
Danach ging es besser, allerdings hatte ich beim Essen und danach weiterhin Schmerzen, weshalb ich nur noch mit der anderen Backe kaute. Auch fühlte sich die Backe dicker an und beim Schlafen kann ich nur auf der anderen Gesichtsseiten liegen...
beim nächsten Termin empfahl mir der Arzt eine maschinelle Wurzelbehandlung, weil es sich um einen Backenzahn mit krummen Wurzeln handelt und so die Erfolgsaussichten höher sind.
Ich stimmte zu, aber auch nach dieser Behandlung hatte ich weiterhin Schmerzen. Mit dem Zahn konnte ich max. weiche Nudeln kauen.
Also wieder unplanmässig hin, es wurde wieder gereinigt und ein Medikament eingelegt und ich bekam Penicilin verschrieben. Brachte auch nicht die erwünschte Schmerzfreiheit, wobei es immerhin so war dass ich damit leben konnte ohne ständig Schmerztabletten nehmen zu müssen.
Beim nächsten Termin wurde eine dritte Wurzelbehandlung durchgeführt. Was mich stutzig macht, keine der Wurzelbehandlungen dauerte länger als 20-30 Min. Ist das nicht zu kurz?
Beim nächsten Termin sollte die Wurzel endgültig gefüllt werden, aber weil der Zahn immer noch schmerzt habe ich stattdessen erneut Antibiotika bekommen. Wer hätt's gedacht, kein Erfolg.
Beim nächsten Termin soll jetzt die endgültige Füllung rein und wenn der Zahn dann immer noch schmerzt, soll er raus. Das will ich auf keinen Fall, weil der Zahn daneben schon weg ist und ich somit da eine riesige Lücke hätte. Auch finde ich, dass da immer noch eine Schwellung an der Backe ist. Laut Arzt ist aber nichts geschwollen.

Ich bin mit den Nerven am Ende. Seit 5 Monaten quäle ich mich mit diesem einen Zahn rum, bin schon deshalb 8x mit riesiger Angst beim Arzt gewesen, nichts hilft so richtig! Und die anderen kaputten Zähne fallen auch noch an und es gibt ja noch einen weiteren Zahn, bei dem schon bei dem ersten Röntgenbild vor knapp einem Jahr eine entzündete Wurzel festgestellt wurde. Der muss ja auch noch behandelt werden, mein Freund meint vielleicht kommen ja alle Schmerzen von diesem Zahn?

Jedenfalls bin ich kurz davor alles hinzuschmeissen und zu meinem früheren Wahlspruch "Lieber tot als beim Zahnarzt" zurückzukehren. Ich kann einfach nicht mehr. Und zu einem Arztwechsel hab ich gefühlt keine Kraft mehr.

Als ich vor einem Jahr zu meiner Schwester sagte, dass ich gespannt bin ob ich in einem Jahr mit der Zahnreparatur fertig bin lachte sie und meinte, in einem Jahr sei ich auf jeden Fall fertig. Ich bin fertig. Fix und fertig. Aber nicht wie erhofft mit den Zähnen, sondern mit den Nerven. Ein paar Zähne sind gefüllt, ja, aber es ist noch lange nicht zu Ende und ich weiss mit dem Problemzahn nicht mehr weiter.

Ich weiss gar nicht so genau warum ich hier so einen Roman schreibe und was ich mir davon erhoffe. Während des Schreibens wächst meine Verzweiflung immer weiter. Bin ständig am Heulen.
Danke für's Lesen.

Vielen vielen Dank für euren Zuspruch!

Ich war jetzt bei einem anderen Arzt, der auf Wurzelbehandlungen mit Mikroskop spezialisiert ist. Und der hat tatsächlich was gefunden, was meinem Zahnarzt entgangen ist: einen vierten Wurzelkanal, den laut ihm alle Backenzähne haben, was aber nicht alle "normalen" Zahnärzte wissen. Mein Zahnarzt hat jedenfalls immer gesagt, der Zahn hätte drei.
Ausserdem war bei einer vorigen Behandlung ein Instrument im Zahn abgebrochen und die kleine Spitze davon ist unbemerkt steckengeblieben, was aber nur mit Mikroskop sichtbar war.
Ich hab jetzt eine geschwollene Backe und ziemliche Schmerzen, aber der Arzt meinte die Prognose sei gut und in ein paar Tagen sollten die Schmerzen verschwinden.
Ich hoffe so sehr das er damit recht hat und es jetzt endlich gut wird.

Was ist denn daran merkwürdig? Dass mein Hauszahnarzt sagt es wären 3 oder das der Spezialist sagt bei Backenzähnen sind es immer 4? Ich bin jetzt ehrlich gesagt nicht mehr sicher ob von Wurzeln oder Wurzelkanälen die Rede war...
Noch habe ich Schmerzen und die Backe ist geschwollen, aber die Behandlung ist ja auch erst vorgestern gewesen. Ich hoffe einfach nur dass es jetzt endlich gut wird

Danke! Oh Mann, das klingt wirklich kompliziert.
Nach all meinen Erfahrungen seit Mai mit diesem Zahn und seit ich von all den Komplikationen weiss die es geben könnte kann ich kaum noch verstehen wie eine Wurzelbehandlung überhaupt funktionieren kann. 3 Tage sind jetzt um und laut Arzt dürfte der Zahn nun nicht mehr schmerzen, tut er aber noch, vor allem bei körperlicher Betätigung pocht er. Etwas geschwollen ist die Backe auch noch. Laut Internet kann es auch mal eine Woche dauern bis sich alles beruhigt. Darauf hoffe ich noch. Das Kopfkino ist aber fleissig am Rotieren