Morgen Termin, Angst vor der Meinung vom Zahnarzt

    • Morgen Termin, Angst vor der Meinung vom Zahnarzt

      Hallo ihr alle,
      morgen wird wohl mein dunkelstes Geheimnis gelüftet und mir geht der Ar... auf Grundeis. Ich konnte es 10 Jahre "verstecken" und vorausschieben, doch morgen habe ich meinen ersten Termin nach all den Jahren! Dank einer etwas dicken Backe kann ich es nicht länger vor mir herschieben. Mein Freund hat einfach den Termin gemacht.
      Und in all den Jahren haben sich schlimme Dinge in meinem Mund entwickelt, 2 Backenzähne fehlen komplett, ein weiterer im Oberkiefer und einer unten links. Mehrere Backenzähne sind kariös, es wandert immer weiter, nur meine Front ist bisher verschont geblieben, deswegen weiß keiner davon.

      Ich weiß nicht, ob ich mehr Angst vor der Meinung vom Zahnarzt habe oder vor der Behandlung :/ aber es wird die komplette Bloßstellung meines "Geheimnisses", als wenn man sich nackt auf der Straße ausziehen müsste.
      Dazu die Zahnarztangst und mein Freund, der unbedingt dabei sein will.. Ich will nicht, dass er alles genau erfährt, weil er mich dann aufs heftigste angehen wird, wie unverantwortlich ich bin usw.... Ich weiß das alles ja selber, bin selber Schuld daran, aber schlechte Erfahrungen + starke psychische Erkrankungen.. Jetzt hab ich das Ergebnis.
      Ich weiß, dass hier viele das Gefühl nachempfinden können, diese Angst... Angst vor Schmerzen, dem Arzt und seiner (vielleicht) schlechten Meinung über mich, die Geräte, Gerüche,Bohrer..
      Auch wenn auf der Homepage von der Praxis das Thema Angstpatienten aufgeführt wurde, stand in einer Bewertung bei Google, dass ein Angstpatient runtergemacht wurde wegen seiner schlechten Zähne!
      Das wäre echt der Horror, man weiß, was man falsch gemacht hat und dass man sich selbst gehindert hat, zum Arzt zu gehen und dann wird man noch runtergemacht dafür...

      Meine Gedanken hören nicht auf, sich um das Thema zu kreisen. Ich habe zwar keine Schmerzen, aber die leicht dicke Backe, Druckgefühl im Kiefer und leicht Fieber... Na ein toter, komplett weggebrochener Zahn schmerzt ja auch nicht ;(

      Ich habe echt mehr Angst vor der Bloßstellung vor dem Arzt und meinem Freund als vor der Behandlung selbst.
      Und was passiert nach der Behandlung? Ich muss dort bestimmt noch viele Male hin, dazu kommt, dass ich derzeit arbeitsunfähig bin und der Zahnarzt nicht viel an mir verdienen kann, ergo gleich schlechtere Behandlung?

      Ach, ich weiß einfach nicht mehr, wohin mit meiner Angst... Ich werde euch morgen berichten, wie es war und wie schlimm es wirklich war oder ob ich gerade nur überreagiere :S
    • Hallo,

      erstmal willkommen im Forum :)

      Keiner kann Dich zu etwas zwingen; wenn Dein Freund nichts vom schlimmen Zustand weiss, wieso macht der dann einen Termin?
      Und wieso zum Geier will der da dabei sein? Ist er "neugierig" oder will er Dir beistehen?

      Ich habe so meine Zweifel, dass jemand vom ZA "runtergemacht" wird/wurde. Wie alt ist der ZA?

      Meiner hat mir nachdem die grossen Schritte der Restaurierung durch waren sogar gesagt, dass er da endlich mal
      eine Herausforderung hatte und nicht immer "alles gut, wir sehen uns in 6 Monaten wieder" :-}

      Ich wuerde den Termin generell erstmal absagen und Deinen Freund mal mit den obigen Fragen zur Rede stellen.
      Mein langer Weg zu FERTIG: Morgen MUSS ich zum Zahnarzt

    • Hey, diese Gedanken kennen wohl alle vor ihrem ersten Termin. Diese Scham, was der Arzt denkt oder sogar sagt. Ich kann dir aber sagen, dass ich noch von niemandem gehört und gelesen habe, der sich Vorhaltungen anhören musste. Warum auch? Das ist ja sein Job und er verdienst daran und hat schon alles gesehen, das kannst du mir glauben. Oft ist es um die Zähne auch gar nicht so schlimm bestellt, wie man selber denkt.
      Was deinen Freund angeht, würde ich mit ihm sprechen, dass du ihn im Behandlungszimmer vielleicht nicht dabei haben möchtest. Es klingt so als würde es dir allein mit dem Zahnarzt besser ergehen. Du kannst dann ja immer noch entscheiden was du ihm hinterher erzählen willst.
    • Hey,
      Danke für eure Antworten!
      Also erstmal zu meinem Freund, ich finde es gut, dass er den Termin gemacht hat, es ist nun mal ein Notfall,weil ich schon merke, dass sich da etwas arg entzündet hat und so schlimm war es vorher auch noch nicht.
      Und neugierig ist er nicht, er weiß nur, wie schwer mir allein schon telefonieren fällt (egal wohin) und wollte mir nur helfen.
      Dass er dabei sein möchte, ist nur seine Unterstützung. Aber ich habe ihm schon gesagt,dass ich alleine hingehen werde, nur zur Not kann er mich abholen mit dem Auto seiner Eltern. Ich habe immer das Gefühl, schwächer zu sein, wenn jemand Bekanntes dabei ist und nehme die Sachen lieber selbst in die Hand.

      Ich weiß ja, dass das der Job eines Zahnarztes ist, aber ich habe es halt schon öfter jetzt erlebt, dass mich ein Zahnarzt runtermacht (weiblich wie männlich) und genug Horrorgeschichten darüber gelesen.

      Gestern war ich noch ganz zuversichtlich, doch gerade fang ich echt an, Panik zu schieben, zittern, weinen, schnelle Atmung. Ich weiß auch, dass es mir morgen beim Arzt so gehen wird, im schlimmsten Fall Panikattacke.
      Ich will nur hoffen, dass die Praxis Benzodiazepine hat, die wirken ziemlich schnell bei mir und sehr gut gegen Angst-und Panikzustände.

      Ich geh jetzt nochmal baden und versuche, zu entspannen, bevor mich morgen die Hölle erwartet ufff.. Ich werde euch aber auf jeden Fall berichten, wie es war. Vielleicht gibt es anderen Menschen Mut, den Gang zum Zahnarzt zu gehen!

      Bis dahin
    • Ich lebe noch!
      Es waren alle relativ nett, eher neutral zu mir und haben mich über alles gut aufgeklärt. Geröntgt wurde nach dem reinschauen noch und am Freitag habe ich dann die OP.
      Es werden insgesamt 7! Zähne aufeinmal gezogen, davon mehrere Weisheitszähne, da manche quer liegen und auf die anderen Zähne drücken.
      Ich bin so froh, den ersten Schritt gemacht zu haben!
      Zum Glück wird alles unter Vollnarkose gemacht, hole mir von meinem Psychiater morgen noch ein Schreiben ab, weil ich starker Angstpatient bin und die KK die Narkose dann übernimmt (sonst wären es 45€), Bluttest beim Hausarzt machen und den Anästhesisten anrufen.
      Ich habe nur ein paar Bedenken wegen den Folgen der OP, unter anderem meinten sie, dass der Kiefer brechen könnte oder Nerven im Gesicht zerstört werden könnten. Aber ich hoffe das beste.
      Nach der Abheilung muss ich noch 2 kleine Löcher von einem Zahnarzt ausbohren und zumachen lassen + Zahnreinung und dann habe ich es hinter mir. Ich hab mir echt geschworen, es nie wieder so weit kommen zu lassen und dann regelmäßig die 2 Kontrollen im Jahr mitzumachen.

      Ich berichte am Freitag nochmal nach der OP, vielleicht interessiert es ja jemanden und nimmt etwas Angst weg, weil ich schon ein harter Fall bin und es trotzdem schaffen werde!
    • Herzlichen Glückwunsch. Das liest sich doch gut. Respekt, wie flott Du unterwegs bist. Sieben Zähne kling ja erst einmal viel, aber wenn die Weisheitszähne dabei sind, dann relativiert sich das ja. Die haben ja viele nicht mehr. Ich auch nicht. Die zwei Löcher schaffst du auch noch. Viel Erfolg zunächst einmal für Freitag.
    • Hallo nochmal,

      ich wollte mich ja nochmal melden und ja, ich lebe noch :)
      Die OP letzten Freitag ging in etwa 1.5h, das aufwachen war nicht so schön (muss nach Propofol immer stark weinen, keine Ahnung warum), aber nach ca. 15 Minuten war es wieder okay und ich konnte wieder aufstehen.
      Nochmal geröntgt geworden und Prognose vom Zahnarzt bekommen. Ich muss mir halt nach der Abheilung einen Zahnarzt suchen, der Angstpatienten behandelt, ein paar kleine Löcher zumachen lassen und dann immer gut pflegen, dann habe ich noch sehr lange was von meinen Zähnen.

      Nur werde ich irgendwann ein Implantat im Unterkiefer brauchen, da dort ja 2 Backenzähne und der Weisheitszahn nebeneinander entfernt wurden und so kaum Stabilität auf dem Kieferknochen liegt. Aber jetzt müssen erstmal alle Wunden abheilen.

      Schmerzen habe ich so gut wie keine, nur meine Lippe war stark angeschwollen und an der Seite entzündet, was aber heute schon wieder fast geheilt ist.

      Ich kann es immer noch kaum glauben, dass dieser große Eingriff hinter mir liegt und ich nicht mehr jeden Tag daran denken muss, wann ich mich nun endlich trau, einen Zahnarzt aufzusuchen... Das hat einen psychisch ziemlich fertig gemacht, schließlich geht das schon seit ca. 10 Jahren so und jetzt hab ich einfach so hinter mir puhhh... Da fällt schon ein großer Stein vom Herzen!

      Nun, ich hoffe, dass jeder mit starker Angst irgendwann den Weg schafft und sich ein wenig mehr Lebensqualität zurückholt!

      Liebe Grüße :)
    • Hey, das liest sich doch gut. Ich kann das nachempfinden. Der Stein, der einem vom Herzen plumst, ist riesig. Ging mir auch so. Jetzt lasse das mal in Ruhe ausheilen und dann suchst du dir einen Arzt für weitere Schritte. Ich bekomme ja selber gerade ein Implantat und kann dir sagen, dass das auch wirklich nicht schlimm ist. Beim Einsetzen nichts gemerkt, seitdem nur ein paar Kontrolltermine gehabt und bald kommt der Zahn drauf.